ja sind wir denn ein Pizza-Taxi?

    • Offizieller Beitrag

    Ja sind wir denn das Pizzataxi?

    Seit vielen Jahren führe ich eine stark frequentierte Igelstation und bin in gutem Kontakt zu anderen Stationen

    In der letzten Zeit fällt es auf, daß Igelfinder immer fordernder werden.

    Gestern: Hier liegt ein Igel auf der Straße, ich kann den Dreck nicht anpacken, kommen Sie ihn bitte holen (Mal eben 30 km zu fahren) Natürlich habe ich ihn nicht geholt, dem Menschen gesagt, wie er ihn anfassen und transportieren kann – Gut, der Igel kam, war leider nicht zu retten.


    Vorgestern: Wir haben einen Igel gefunden, können Sie den mal eben abholen? Meine Frage wo der Finder wohnt, war dann der Anlaß, mal zu fragen, ob er denn glaubt einen Pizzadienst vor sich zu haben. (Mal eben hin und zurück 50 km.) Nach anfänglicher konsternierten Äußerung kam der Mann dann doch mit dem verletzten Tier. Er hat gesehen, was hier los ist und hat wohl verstanden.


    Auch vorgestern – ein Anruf aus einer Hochhaussiedlung am Rande von Köln, Gut, der Mensch konnte glaubhaft versichern – kein Auto, keine Fahrmöglichkeit, Igelnotfalll – mein Mann ist gefahren, Es waren sehr engagierte einfache Leute, die Kindern den Igel abgenommen hatte, die diesen mit Stöcken und Füßen traktiert haben.

    Heute morgen ist mein Mann zu einer angegebenen Stelle gefahren – Igel abends gefunden dickes Bein, Beruflich sind die Leute außer Haus. Ich kenne sie, die kommen normalerweise.
    Der Igel hat eine offene Hinterbeinfraktur und schon dicke Maden in der Wunde.

    Aber auch Kolleginnen geht es häufig so, sie fahren gutwillig hin, dann ist da eine Party im Gange und die Leute sind angetrunken, aber 6 Autos stehen vor der Tür.
    Langsam wird es lustig.


    Wir helfen ja gern, aber wir sind kein Pizzataxi, was man mal eben zu sich bestellen kann und Pizza kostet Geld, wir arbeiten ehrenamtlich – und wie!
    L.Gkarin Oehl


    Nachtrag
    Freitag abend kam ein Anruf, es liegt ein Igel im Feld, bitte abholen. Ich sagte -bringen und da ich die Station voll habe, mmüßte sich die Finderin danach entweder selbst um ihn kümmern oder jemanden finden
    sie hat zwei Kinder und dann bliebe Der Igel eben zum Verrecken da liegen -Peng flog der Höher auf die Gabel. Ich weiß nicht, wo der Igel lag.


    Samstag abend um 21 Uhr ein Anruf - nachmittags einen Igel gefunden, der Tierarzt und Pro Igel hätten gesasgt, daß ich den Igel aufnehme.
    Da hat es mir gereicht, Verdammt mit welchem Recht verfügt man über meine 'Aufnahmekapazitäten und meine Kraft und vor allem über meine Zeit? Meint man nicht, daß ich auch mal ein Recht auf einen Feierabend am Wochenende habe. Da es wohl offensichtlich kein akuter Notfall war, habe ich auf MOntag verwiesen, weil ich am Sonntag noch den ganzen Tag auf einer Info-Veranstaltung sein mußte. ich bin ziemlich sauer gewesen und sehr deutlich geworden
    Klar bin ich jetzt verschrien und die Böse. Der Igel kam natürlich nicht.
    Es ist auffallend: Wenn man Igelfinder anruft oder mit ihnen telefoniert kommt ständig - -da kann ich nicht, und dann kann ich auch nicht, aber wir in den Stationen müssen immer dann können, wenn Andere können.
    Und wir dürfen nur still funktionieren und keine eigenen Bedürfnisse haben. Igelstationsbetreiber sind aber Privatleute, wie die Igelfinder auch, das scheint gar nicht anzukommen.
    Manchmal bin ich nur noch sauer und möchte nach 40 Igeljahren nur noch den Bettel hinschmeißen, wären da nicht die notleidenden Tiere und zu wenige Hilfsstellen.


    Liebe Forennutzer, wenn Ihr einen Igel gefunden habt, wie wäre es, wenn Ihr mal höflich fragen würdet, können Sie und würden Sie und wann können Sie???????????????
    Um der Tiere willen machen wir meist das Unmöglichst möglich, aber auch wir sind Menschen und möchten mal höflich gebeten werden.
    Wir sind nämlich keine Institution, auf deren kostenlose Leistung man 365 Tage im Jahr und rund um die Uhr einen Anspruch hat


    Es wäre schön, wenn meine Zeilen mal zum Nachdenken anregen würden.
    Danke für Euer Verständnis!


    Karin Oehl, die täglich 8 stunden nur für die Igel arbeitet und nebenbei noch andere Aufgaben hat, weit über 70 Jahre alt und nicht mehr gesund ist.
    Und selbst wenn das nicht wäre -auch jüngere Kolleginnen sind Menschen und ein freundliches Fragen und Bitte und Danke und wenn nötig mal etwas Eigeninitiative tut auch ihnen gut.

    3 Mal editiert, zuletzt von Karin Oehl ()

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