Interessant für Igelpflegestellen:
1. Definition
- Drohnenbrut: Larven von Drohnen (männliche Bienen), gezüchtet in Bienenstöcken, größer und energiereicher als andere Bienenlarven.
- Wachsmottenlarven: Larven der Großen Wachsmotte, die sich von Bienenwachs, Honigresten und Pollen ernähren und oft als Schädlinge in Bienenstöcken gelten.
2. Nährstoffgehalt
- Drohnenbrut:
- Fett: 10–15 %.
- Protein: 15–20 %.
- Kalorien: Ca. 150–200 kcal pro 100 g.
- Enthält Gelée Royale (in frühen Stadien) und ist eine gute Quelle für Energie und Aminosäuren.
- Wachsmottenlarven:
- Fett: 20–25 % (höher als Drohnenbrut, da sie Wachs und Honigreste verdauen).
- Protein: 15–18 % (vergleichbar mit Drohnenbrut).
- Kalorien: Ca. 250–300 kcal pro 100 g (deutlich energiereicher durch den hohen Fettgehalt).
- Reich an Fettsäuren und Vitaminen (z. B. B-Vitamine), aber weniger an Gelée Royale.
Vergleich: Wachsmottenlarven sind fettreicher und kalorienreicher, was sie für eine schnelle Gewichtszunahme noch effizienter macht als Drohnenbrut. Drohnenbrut bietet jedoch eine ausgewogenere Protein-Fett-Mischung.
3. Verfügbarkeit
- Drohnenbrut: Saisonabhängig (Frühjahr/Sommer), aber oft reichlich verfügbar, da Imker sie zur Milbenbekämpfung entnehmen. Kann von Imkern bezogen werden.
- Wachsmottenlarven: Ganzjährig verfügbar, da sie gezüchtet oder als Angelköder/Futterinsekten (z. B. für Reptilien) im Handel erhältlich sind. In freier Wildbahn seltener, da sie Bienenstöcke befallen.
Vergleich: Wachsmottenlarven sind einfacher und konstanter zu beschaffen, besonders außerhalb der Bienensaison.
4. Verdaulichkeit und Akzeptanz
- Drohnenbrut: Weiche, große Larven (1–2 cm), leicht verdaulich für Igel. Der moderate Fettgehalt und der Geschmack könnten gut angenommen werden.
- Wachsmottenlarven: Ebenfalls weich, etwas kleiner (1–3 cm, je nach Alter), aber fettreicher, was die Verdauung bei einem geschwächten Igel in großen Mengen erschweren könnte. Igel mögen den intensiven Geschmack oft, da er natürlichen Beutetieren ähnelt.
Vergleich: Beide sind für Igel gut verdaulich, aber Wachsmottenlarven könnten bei übermäßigem Verzehr (wegen des hohen Fettgehalts) den Magen belasten. Drohnenbrut ist milder und möglicherweise verträglicher.
5. Eignung für einen Igel mit Hungerknick
- Drohnenbrut: Ideal für eine ausgewogene Gewichtszunahme. Ein 650-g-Igel könnte mit 10–20 g pro Tag (ca. 30–40 kcal) plus anderer Nahrung langsam, aber sicher zunehmen. Insgesamt wären 200–500 g über Wochen nötig, um 150–350 g Gewicht aufzubauen.
- Wachsmottenlarven: Hervorragend für schnelle Energiegewinnung. Mit 10–20 g pro Tag (ca. 50–60 kcal) könnte der Igel schneller Fettreserven aufbauen. Für 500–1000 kcal (150–350 g Gewichtszunahme) wären etwa 150–400 g insgesamt nötig, je nach Ergänzungsnahrung.
Vergleich: Wachsmottenlarven sind effizienter für eine rasche Gewichtszunahme, da sie mehr Kalorien pro Gramm liefern. Drohnenbrut ist besser für eine stabile, langfristige Aufpäppelung geeignet.
Fazit
- Drohnenbrut: Bietet eine ausgewogene Ernährung mit moderatem Fett- und hohem Proteingehalt. Sie ist ideal, wenn der Igel langsam und nachhaltig aufgepäppelt werden soll (10–20 g/Tag, ca. 5–10 Larven).
- Wachsmottenlarven: Überlegen für eine schnelle Gewichtszunahme dank höherem Fett- und Kaloriengehalt (10–15 g/Tag, ca. 3–6 Larven). Sie sind jedoch weniger ausgewogen und sollten sparsam eingesetzt werden, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.