Liebe Igelpflegerinnen und Igelpfleger,
als Begleittherapie während Entwurmungen mit Flubenol/Panacur und/oder Levamisol und auch einige Zeit danach wird im Fachbuch "Igel in der Tierarztpraxis" Bisolvon in Pulverform empfohlen, welches auch für Igelpflegestellen, die keine Injektionen setzen können, praktisch anwendbar ist.
Man muss sich vorstellen, wenn Menschen eine starke Bronchitis und einen verschleimten Hals haben, ist das durchaus vergleichbar mit Igeln, die mit Schleimpropfen in den Atemwegen mit den Lungenparasiten zu kämpfen haben. Bei manchen Igeln kann das beim Atmen oder Futter aufnehmen zu Erstickungsanfällen kommen, besonders wenn nach der Gabe von Entwurmungspräparaten die Lungenparasiten in Massen abgehustet werden. Insofern ist es sehr wichtig, die Entwurmungsphase mit einem Schleimlöserpräparat zu begleiten und auch gern noch 10-14 Tage danach beizubelassen.
In vielen Chats kam aber durch, dass Bisolvon in kleineren Mengen nicht zu bekommen ist und die frei verkäuflichen 1kg-Behälter sind viel zu viel.....abgesehen vom Preis und von der Haltbarkeitsdauer. Eine geschlossene Dose ist zwar bis zu 3 Jahren haltbar, im Beipackzettel und im Kleingedruckten steht etwas von einer 3-wöchigen-Haltbarkeit (das hängt damit zusammen, dass die Pharma-Industrie immer nur 3 Wochen austestet). Das sollte jetzt nicht alle beunruhigen, die schon die 1 kg Dose im Regal stehen haben. Wenn die Dose dunkel und trocken gelagert wird, kann man das Pulver durchaus länger benutzen. Da nun aber trotzdem die 1kg Dose für Hunderte von Igeln reicht, sind die Bisolvon-Igelpflegerinnen-Besitzer gern bereit, kleine Mengen abzugeben und bei Bedarf zu schicken. Wer also hiervon Gebrauch machen möchte, meldet sich bitte gern in diesem Forum.
Unsere Tierärztin im Pro Igel Vorstand, Tanja Wrobbel, erklärt dieses im folgenden und nennt eine Alternative:
Die meisten Kleintierärzte haben Hexasolvon 10 mg/g vorrätig. Das gibt es in 50 g Dosen. Ist identisch zu Bisolvon. Bisolvon ist nur für Rinder und Schweine zugelassen und daher bei Kleintierärzten nicht mehr zu haben. Tierärztpraxen müssen, wenn es ein Präparat für die Tierart zugelassen gibt, immer nur das Zugelassene anwenden und abgeben. Kleintierärzte können Bisolvon also nicht mehr bestellen und müssen Hexasolvon nehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Heike Philipps