Wildfruchthecken erhöhen die Artenvielfalt, bieten Nahrung und Wohnraum für viele Wildtierarten

    • Offizieller Beitrag

    Wildfruchthecken und einzelne Wildsträucher erhalten und erhöhen die Artenvielfalt in unseren Gärten


    Wildfruchtsträucher sind attraktive und ganzjährig wertvolle Bestandteile in unseren Gärten. Heimische Gehölze sind an den Standort angepasst und dadurch sehr robust. Besonders im Herbst punkten sie mit ihren kunterbunten Früchten und Blättern. Sie sind nicht nur ein Blickfang für uns Menschen, sie können zusätzlich als Raumteiler oder Abgrenzung von Nutzen sein. Allen voran sind „gemischte Hecken“ aus verschiedenen Wildsträuchern zu empfehlen. Sie orientieren sich am Vorbild der Natur und geben heimischen Wildtieren Deckung.


    Wildgehölze bieten dringend benötigten Lebensraum, Überwinterungsmöglichkeiten, Nistplätze, Unterschlupf für die heimische Tierwelt. Blätter, Blüten und Früchte liefern ihr zu verschiedenen Jahreszeiten eine bunte Nahrungspalette.


    Holunderbeeren stehen hoch im Kurs!


    Die Anzahl der Vogelarten, die sich von Wildgehölzen ernähren, ist beachtlich hoch. Beim Roten Holunder (Sambucus racemosa) sorgt die Natur mit seinen Früchten für viele Vogelarten, darunter Rotkehlchen, Grasmücke, Heckenbraunelle, Grauschnäpper und Sumpfmeise. Rote Holunderbeeren reifen im Sommer zu korallenroten Beeren heran und machen diesen Strauch zu einem der schmuckvollsten Fruchtgehölze. Für Menschen sind die Beeren jedoch ungenießbar. Nicht vergessen sollten wir die Säugetiere, von denen fünf Arten vom Strauch profitieren. Allerdings fressen nur drei, darunter die Rötelmaus, die Früchte. Der Rest knabbert lieber an den Blättern und Trieben.


    Die Beeren des Schwarzen Holunder (Sambucus nigra) schmecken Mensch und Tier gleichermaßen.


    Trieb und Blatt machen satt


    Wildsträucher bieten Nahrung einerseits in Form ihrer Früchte, andererseits ernähren sich viele Tiere auch von den Trieben, den Blättern und der Rinde der Pflanzen. Die Haselnuss (Corylus avellana) etwa bietet auf diese Weise über 150 Säugetier-, Insekten- und Vogelarten eine wertvolle Lebensgrundlage. Selbst Haselnussknospen, Blüten und Pollen finden dabei Anklang. Unter den Säugetieren sind die knackigen Früchte für allem für Feld- und Waldmaus, Rötelmaus, Baum- und Gartenschläfer, Eichhörnchen und nicht zuletzt für den Dachs interessant.



    Für Käfer, Schmetterling & Co.


    Viele Insekten sind als Blütenbesucher, Blattfresser oder Holznager auf Wildsträucher angewiesen. Dabei stellen Weiden, Weißdorn und Schlehe die attraktivsten Nahrungsquellen dar. Von der Salweide hängen 213 Tierarten ab und sie führt somit die Hitliste an. Unter den Nutznießern sind der Blaue Weidenblattkäfer, der Kleine Schillerfalter oder der Trauermantel. Am Weißdorn nagt der Gemeine Rosenkäfer, saugt der Rotbauchige Stachelkäfer und frisst die Raupe des wunderschönen Segelfalters. Die Schlehe lassen sich viele Schmetterlingsarten und Käfer schmecken.


    Die persönliche Hitparade der Wildsträucher sieht für jede Tiergruppe anders aus. Ein bemerkenswertes Ergebnis führt unweigerlich zu natürlicher Vielfalt. Das breite Spektrum von Vögeln, Säugetieren und Insekten und ein ausgewogenes Ganzes werden dadurch im Garten gefördert. Eine bunte Mischung aus verschiedenen heimischen Sträuchern ist daher exakt die passende Formel für Artenschutz bester Güte: „Biologisch wertvoll“!


    Wilde Gesellen im Garten ermöglichen lebendige Zäune


    Wild- und Ziersträucher lassen sich im Garten gut kombinieren. Eine Wildstrauchhecke etwa ist eine attraktive und zugleich nützliche Möglichkeit, den Garten nach außen hin zu begrenzen oder die Hecke als Raumteiler zu benutzen. Möchte man Wildsträucher im Garten pflanzen, machen sich Überlegungen zum vorhandenen Platzangebot und dem jeweiligen Platzbedarf der einzelnen Arten bezahlt – das Wuchsverhalten ist je nach Art unterschiedlich. Wildgehölze bereichern unsere Gärten. Das Wissen um die Vielzahl der Lebewesen, die von ihnen abhängig sind oder die nur darin wohnen, macht für uns die ökologischen Kreisläufe in der Natur anschaulich erlebbar – ein Grund mehr, diesen attraktiven und hilfreichen Helfern in unseren Gärten Platz zu geben.

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