Lebensraum GARTEN ganzheitlich sehen, Wintervogelfütterung

    • Offizieller Beitrag

    Lebensraum Garten – Vogelfütterung im Winter: Wer füttert, muss auch durchhalten


    Wenn Ihr Garten vielfältig und naturnah gestaltet sind, ist das ganze Jahr über Lebensraum und Nahrung vorhanden. Viele Blüten locken die für Jungenaufzucht unentbehrlichen Insekten in Naturgärten. Beerentragende heimische Gehölze, wie etwa Eberesche, Weißdorn oder Holunder sowie Samen ansetzende Sommerblumen, Gräser und Wildkräuter sorgen für Abwechslung in der Kost. In liegengebliebenem Laub, trockenen Stängeln und im Komposthaufen finden Vögel auch im Winter tierische Nahrung.


    Wollen wir in kalten Wintermonaten unseren gefiederten Gartengästen zusätzliche Futterquellen anbieten, müssen wir diese während der kalten Jahreszeit auch durchgehend aufrechterhalten. Vögel gewöhnen sich an ein Nahrungsangebot, deshalb ist es nicht gut, die Fütterung plötzlich abzubrechen. Wir erleichtern damit vielen Vogelarten das Überleben und können uns im Gegenzug an ihrem bunten Treiben am Vogelhaus erfreuen. Im Frühjahr kann und sollte die Futterstelle nicht auf einmal, sondern immer ausschleichend eingestellt werden.


    Wichtig ist, dass Vogelfutterstellen – unerreichbar für Katzen und Mäuse – in mindestens 1,5 m Höhe auf glatten Stangen oder im Geäst befinden. Ein genügend großer Abstand zu Fenstern und Glasflächen vermeidet Aufprallunfälle.


    Füttern Sie niemals Speisereste und auch keine Brotkrümel. Gewürze, Salz und verdorbenes Fett sind als Futter wenig geeignet und gefährden die Tiere, denen wir helfen wollen!



    An die Futterstellen kommen einerseits Körnerfresser, die mit ihren kräftigen Schnäbeln harte Schalen leicht öffnen können. Zu den Weichfressern andererseits zählen Amsel, Drossel, Rotkehlchen, Buntspecht oder Zaunkönig. Für die Fütterung eignen sich geschälte Sonnenblumenkerne, Hanf, Hirse, Getreidekörner oder eine Mischung mit Fett als Futterringe oder Futterknödel, gerne auch Fett-Kleie-Haferflocken-Gemisch, Nüsse, Obst, Rosinen, Beeren.



    Bevor wir das Rezept zum Winterfutter ausprobieren, müssen die Futterglocken oder Futterspender fertiggestellt sein. Im Folgenden die Bastelanleitungen:


    Zutaten für die Futterglocke: Blumentopf aus Ton, Fichtenzweig/dünner Zweig, Kordel zum Aufhängen



    Kordel mit einem dicken Knoten unten am Zweig befestigen, das Zweigende gemeinsam mit der Kordel durch das Loch des Tontopfes ziehen. Der Zweig sollte gemeinsam mit dem Knoten das Loch verschließen. Das Zweigstück muss so lang sein, dass es mindestens 10 cm unten aus dem Topf herausragt. Dann können Vögel die Futterstelle gut anfliegen.


    Die abgekühlte Fett-Körner-Mischung in den Tontopf füllen und kaltstellen.



    Zutaten für Meisenknödel: Kordel zum Aufhängen, konischer Korb oder ausgedienter Schneebesen


    Das erkaltete, aber noch weiche Fett-Körner-Gemisch zu Knödeln formen. Dabei am besten gleich eine Kordel mit einarbeiten, mit dem der Meisenknödel später aufgehängt wird. Eine andere Möglichkeit ist, einen oder mehrere Knödel in einen konisch geflochtenen Korb oder im Schneebesenhohlraum zu legen.


    Damit das Fett-Körner-Gemisch in unseren Futterspendern bei stärkerer Sonneneinstrahlung sich nicht erwärmt und möglicherweise zerfließt, hängen wir die Futterspender an schattige Orte.





    Vogelfutter-Rezepte aus eigener Herstellung:


    Zutatenliste für die Fett-Körner-Mischung: Rindertalg oder Palmin, ungeschwefelte Rosinen, Hasel- und Walnüsse, ungesalzene Erdnüsse, Haferflocken, Sämereien, geschälte Sonnenblumenkerne


    Rindertalgstücke oder Palmin im Topf so lange erhitzen lassen, bis das Fett flüssig ist. Ein Schuss Speiseöl (z.B. Sonnenblumen- oder Maiskeimöl) verhindert, dass das Fett bei Frost zu hart wird und möglicherweise bröckelt (je mehr Streufutter eingemischt wird, desto lockerer wird die Masse im kalten Zustand). Alle Streufutterzutaten zugeben. Die Masse so lange abkühlen lassen, bis sich eine milchige Haut an der Oberfläche bildet. Dann können wir das Futtergemisch zu Futterglocken, Meisenknödeln oder Futterspendern für Spechte weiterverarbeiten.






    Zutaten Apfelkette für Weichfresser: Bindfaden, lange und dicke Stopfnadel, 3-5 kleinere Äpfel, Tannenreisig, Zweigstück (als Endstück)

    Bindfaden in der Mitte vom Zweigendstück festknoten und mit der Stopfnadel durch den ersten Apfel ziehen, 1-2 kleine Tannenzweige festknoten und den nächsten Apfel aufreihen, wieder 1-2 kleine Tannenzweige festknoten usw. Zum Schluss eine Schlaufe knoten und das Ganze in einen Baum hängen. Für Amseln, Rotkehlchen oder Grünfinken ist die Apfelkette eine willkommene Abwechslung.

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