Oft wird im Igelhilfe-Forum gefragt, ob Igelfutterstellen sinnvoll sind. Natürlich werden Menschen hier und da leere Igelmägen füllen. Anzumerken ist jedoch, dass wir die Bestandteile und Inhaltsstoffe der natürlichen Nahrung der Igel, nämlich
- Laufkäfer (auch oder gerade die mit Chitin-Panzer!**)
- Schnecken
- Regenwürmer, Raupen
auch mit den besten Katzenfuttersorten nicht hinbekommen.
**) Chitinpanzer sind für die Verdauung beim Igel nicht nur wichtig, sondern sie produzieren während der Verstoffwechslung eine Blausäure, die wiederum Larven der Endoparasiten abtötet.
Vielerorts ist es in Deutschland zu aufgeräumt, auch sorgt die immense Versiegelung und mechanische Bearbeitung von Flächen dafür, dass wenig bis gar keine Möglichkeiten mehr gibt, z.B. Käfern die Entstehung von der Larve über die Puppe bis zum fertigen Käfer zu ermöglichen. Es gibt tausende Käferarten, die unterschiedliche Zeit brauchen, bis sie als Käfer zur Verfügung stehen.
Eine gute und nachhaltige Alternative zur Katzenfutterstelle ist der sogenannte „Käferkeller“ nach einer Idee des HORTUS Netzwerks (www.hortus-netzwerk.de) allemal. Gehen Sie in die Tiefe und schreiten Sie zur Tat, dazu brauchen Sie:
1 qm Gartenboden im Halbschatten.
Diese Fläche ungefähr 30 cm tief ausheben und wieder mit naturbelassenen Ast- und Baumstammabschnitten, Baumrindenstücken, Holzhäckseln, Reisig füllen. Schichten Sie ruhig einen kleinen Hügel auf, den Sie mit Rindenstücken abdecken.
Dickere Stammabschnitte für die Abgrenzung oder Umrandung vorsehen.
Um diese Fläche herum heimische Pflanzen für halbschattige Standorte setzen (z.B. Stauden wie Fingerhut).
Die sehr gut gestaltete Broschüre "Lebensraum Garten" enthält 20 Tipps für Projekte auf kleineren und größeren Gartengrundstücken (zu beziehen unter: baudirnatur@gmx.de).