Es ist nicht mehr zu fassen.
Schon jetzt geht das Telefon und viele, die ihre Fundigel bis jetzt versorgt haben, möchten sie nun schnellstens rauslassen.
Obwohl ich immer Info-Material mitgebe und auch ausdrücklich das Thema anspreche - jedes Jahr das Gleiche, als wenn jeder Verstand fehlt. Im Augenblick bin ich genervt, aber dennoch froh, wenn überhaupt angerufen und nicht einfach ausgesetzt wird.
Wir haben Mitte März, einen sehr langen und auch harten Winter hinter uns, noch immer Nachtfröste und die Natur zeigt noch so gar nicht, daß es Frühling wird.
Hier noch mal für alle in aller Deutlichkeit:
Aussetzen erst dann, wenn die Natur ausreichend Unterschlüpfe bietet und vor allem Nahrung.
Insekten müssen vorhanden sein und keine Nachtfröste mehr zu erwarten sein.
Je nach Region kann das bis Mitte April, ja sogar bis Mitte Mai dauern.
Auch wenn schon tote Igel auf den Straßen liegen, heißt das nicht für uns, daß wir aussetzen können.
Bei diesen Igeln handelt es sich meist um Tiere, die ohne ausreichende Reserven, ggf auch latent erkrankt in den Winterschlaf gegangen sind, jetzt aufwachen und meist leider auch irgendwo verenden. (Wenn sie nicht am Tag gefunden werden und ihnen vernünftig geholfen wird.)
Richtwert ist - die Nachttemperaturen sollten 8° nicht mehr unterschreiten
Wir warten also eine Schönwetterperiode im April - Mai ab. Sollte es noch mal gelegentlich dann zu einem Temperatureinbruch kommen, werden inzwischen angepaßte Igel sicher auch damit fertig.
Igel, wenn immer möglich in der Abenddämmerung am Fundort frei lassen. Da Igel einen guten Orientierungssinn auch nach langer Zeit haben, finden sie sicher bald wieder ihre angestammten Schlafplätze und auch Futterquellen
Ist der Fundort nicht geeignet, oder hat man zum Fundort keine Angaben, muß ein neuer Lebensraum gesucht werden
Die dort ausgesetzten Tiere haben es ein wenig schwerer, sich zurecht zu finden und darum sollten die äußeren Umstände - Temperatur, Futterangebot mit Sicherheit dann sehr gut sein.