Beiträge von Uta

    Liebes Forum,

    ich lese gerade ein äußerst interessantes und kurzweiliges Buch, das ich euch allen ans Herz legen möchte. "Das Geheimnis der Winterschläfer - Reisen in eine verborgene Welt". Lisa Warnecke, promovierte Biologin und Trägerin des Forschungspreises der Deutschen Wildtier Stiftung, begleitet hier vier Tiere auf verschiedenen Kontinenten durch den Winterschlaf. Unteranderem auch einen Igel mitten in einer deutschen Großstadt.


    Der Winterschlaf ist längst nicht so gut erforscht, wie man denken sollte und so bekommt man hier tiefe Einblicke ins Thema und auch noch äußerst spannend und gut verständlich geschrieben.


    Liebe Grüße!

    Uta :kallesmiley:

    Ich glaube, daß auch ohne Hochwasser, nur durch den starken, anhaltenden Regen und den Wind, viele Igel ihre Winterschlafnester verloren haben. Besonders die Jungtiere, die ja noch nicht so erfahren sind im Nestbau.

    Ein weiteres Problem ist sicher auch, daß es schlicht zu wenig geeignetes Baumaterial wie Blätter, Moos usw. gibt. Und nur wenige dichte Hecken und Gesträuch, unter denen die Winterschlafnester gut geschützt sind.

    Es ist wirklich ätzend im Moment

    Liebe Grüße!

    Uta

    Liebe Jessica,

    mir tut es auch sehr leid, daß das kleine Igelmädchen es nicht geschafft hat. Es ist jedes Mal niederschmetternd, weil wir alles versuchen und nach jedem Strohhalm greifen.

    Aber letztendlich können wir in die kleinen Tiere nicht hineinsehen. Wir wissen nicht, wie krank sie wirklich sind, ob sie vielleicht schon seit der Säuglingszeit eine Erkrankung mit sich herumschleppen.

    Arya war bei Dir in Sicherheit und ist warm und geborgen gegangen. Manchmal tröstet das ein wenig.

    🌈🕯️

    Liebe Grüße,

    Uta

    Liebe Jessica,

    ja, auch Giardien und Kryptosporidien können diese Symptome hervorrufen. Es gibt einen Test von TamaVet, mit dem man beides gleichzeitig testen kann.

    Der Kot ist bei beiden Erregern oft schleimig und grün.


    Ich hatte aber auch schon Igel, bei denen der Kot unauffällig war. Alle waren jedoch unruhig, tagaktiv und äußerst wehrig.


    Gem. "Igel in der TA-Praxis" werden Giardien mit Panacur behandelt. Dabei ist die Panacur Suspension wesentlich besser zu dosieren per Spritze gut direkt ins Mäulchen zu geben. Parallel kann das Antibiotikum Metronidazol gegeben werden.


    Gegen die Kryptosporidien gibt man Humatin.


    Ich hatte jetzt ein Igelmädchen mit diesem Doppelbefund. Sie frisst nun wieder und ist auf dem Weg der Besserung. Aber es dauert seine Zeit. Wichtig ist absolute Hygiene, da es sonst schnell zur Reinfektion kommt. Und auch wir können uns mit Giardien und Kryptosporidien anstecken. Also Vorsicht!


    Viele Grüße,

    Uta

    Pro Igel | Verein für integrierten Naturschutz Deutschland e. V.
    Wir sind ein bundesweit tätiger Igelschutzverein, der sich durch Öffentlichkeitsarbeit und Publikationen für den Schutz des heimischen Igels einsetzt.
    www.pro-igel.de

    Liebes Forum,

    weil der Tipp immer mal wieder benötigt wird, und auch gestern im Seminar von Frau Öchsler (Sachkundenachweis gem. §11 TSchG) noch einmal auf den vorzüglichen Ölzerstäuber hingewiesen wurde, hier ein Foto vom Produkt. Bestellbar im allseits bekannten Online-Kaufhaus.



    Herzlichen Gruß,

    Uta Göbel

    Pro Igel | Verein für integrierten Naturschutz Deutschland e. V.
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    www.pro-igel.de

    Liebes Forum,

    hier ist ein Link zu einer Internetseite, die ich recht gut finde:

    "Parasitenfotos für Päppler" heißt sie.

    Abgesehen davon, daß ich das Wort "Päppler" im Zusammenhang mit Igelpflege ziemlich verfehlt finde und Igelpflegerin bevorzuge.


    Die Website bietet gute Fotos zu den häufigen Parasiten beim Igel und auch anderen Wildtieren.

    Gerne kann man auch eigene Fotos einreichen, um die Datenbank zu bereichern.

    Parasiten-Portraits - Parasitenfotos für Päppler
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    parasitenfotos-fuer-paeppler.de

    Viele Grüße,

    Uta Göbel

    Pro Igel | Verein für integrierten Naturschutz Deutschland e. V.
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    www.pro-igel.de

    Ja, aber vielleicht hattest Du es mit einem multiresistenten Keim zu tun und Duphamox griff nicht. Synulox gibt es ja nicht, oder bekommst Du nicht? Letztendlich würde nur ein Abstrich Klarheit bringen. Aber wer macht schon jedesmal einen Abstrich vom Sekret.

    Grübel nicht zu viel. :knuddel:

    Liebes Mäusibärchen

    Wie traurig, daß Du dem Igelmädchen nicht helfen könntest. Manchmal sind die Verletzungen eben doch schwerwiegender und tiefer, als wir das sehen oder ahnen können.


    Leider weiß ich nicht, ob sich bei einer Sepsis Blasen bilden. Mir ist im Spätsommer ein drei Wochen altes Igelkind gestorben. Sehr schwach, mit großer Verletzung vor einem Ohr. Das hatte kurz vor seinem Tod blau- rote Punkte am Bauch und unter der Pfötchen.


    Eine andere Igelpflegerin, der ich davon erzählte, meinte, das wären deutliche Anzeigen einer Sepsis. Ob es stimmt, weiß ich nicht.


    Fühl Dich gedrückt. Dem Igelmädchen geht es jetzt wieder gut dort drüben. Ganz bestimmt .

    🌈🕯️

    Liebe Grüße,

    Uta

    Ja, das kenne ich noch von Heidi. Der reinste Ringkampf für 2 ml Reconvales. Tröpfchenweise. Aber, wie Du sagst, besser als nichts und ein Anfang.


    Hast Du Drohnenmilch versucht?


    Liebe Grüße!

    Uta

    Ja, das ist schlimm. Man fühlt sich total hilflos. Du solltest wirklich an eine Untersuchung bei kurzer Sedierung denken. Immer schwächer werde, ist ja auch keine Lösung.


    Mal sehen, wie Heike das einschätzt. Sie ist erst heute abend wieder online bzw. morgen.


    Liebe Grüße!

    Uta

    Liebes Mäusibärchen,

    um das Sorgenigelchen geht es also. Meinst Du, sie frisst nicht wegen des Lochs an der Nase?

    Was eine Sedierung angeht: Oft hat man nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.


    Ich denke an MaLas Heidi, die Igeldame mit der schlimmen Gebärmutterentzündung. Sie fraß ja auch gar nichts wegen der Schmerzen und der Übelkeit und baute immer mehr ab. Trotzdem war sie wehrhaft und wollte nix wie weg. Ohne Sedierung für das Röntgen und den Ultraschall, hätten wir nie die Diagnose bekommen und gezielt behandeln können. Das hat ihr schließlich das Leben gerettet.


    Wenn Du also eine heftigen Endoparasitenbefall ausschließen kannst, der zur Inappetenz führt, solltest Du eine Untersuchung unter Sedierung überlegen. Vielleicht hat sie eine Verletzung im Rachen? Oder im Maul?


    Wie verhält sie sich bei Ernährung per Futterspritze? Ist sie kooperativ und schluckt sie den Futterbrei?


    LIebe Grüße!

    Uta

    Liebes Mäusibärchen,

    nein, das würde ich nicht, denn es ist ein anderer Wirkstoff als Metacam mit Meloxicam und steht auch nicht im IgelidTaP.


    Ich hab auch nicht davon gehört im Zusammenhang Igel und Schmerztherapie. Mal sehen, was Heike sagt.


    Wie geht es dem Igelmädchen denn?

    Liebe Grüße,

    Uta

    Liebes Mäusibärchen!

    Ich würde ein Schmerzmittel geben. Metacam s c. Ein Loch an der Stelle muss sehr weh tun.


    Armes Igelmädchen. Ich drücke die Daumen. 🍀

    Liebe Grüße,

    Uta

    Liebe Heike,

    liebes Forum,

    ich bin so traurig, denn ich mußte den kleinen Daniel heute gehen lassen. Gerade mal ein Jahr alt.


    Die schreckliche Wunde am re Vorderlauf heilte zwar langsam, aber er konnte das Beinchen weder belasten noch bewegen, sondern streckte es immer seitlich von sich und robbte entweder oder versuchte, sich irgendwie hüpfend fortzubewegen.


    Ich habe ihn daher heute noch einmal der Tierärztin vorgestellt. Sie stellte eine Versteifung im Ellenbogengelenk fest, so daß er das Vorderbein weder richtig beugen noch strecken konnte. Wir vermuten, daß durch die erhebliche Verletzung, die wie ein tiefer Schnitt aussah, Nerven durchtrennt wurden.


    Mit einer solchen Behinderung wäre der wehrhafte und kämpferische Daniel nicht durch's Leben gekommen. Das mute ich keinem Wildtier zu, und von "betreutem Wohnen" halte ich nichts. Er war ein neugieriges Männelein, hat alles so tapfer durchgestanden und sogar mit großem Appetit gefuttert. Trotz der großen wunde, dem fetten Capillaria-Befund, heftigem Husten und Entwurmung. Aber es sollte nicht sein.


    Ist doch scheiße. Ganz ehrlich. Und manchmal habe ich echt keinen Bock mehr.


    Mach's gut, mein kleiner, fauchender Daniel. Auch Dich werde ich nie vergessen. 🌈🦔🕯️


    Traurige Grüße,

    Uta

    Liebe Heike und

    liebes Forum!

    Hier nun der Bericht zu Daniel. Ein junger Igelmann aus dem letzten Jahr. Er wurde am späten Dienstag abend gebracht. Er war noch im Hellen unterwegs gewesen und durch starkes Humpeln aufgefallen.


    Es war schwer, ihn wenigsten etwas zu entrollen, aber ich konnte eine tiefe Schnittwunde hinter dem rechten Ohr erkennen. Das re Vorderbei war von Sekret verkrustet, die Haut wirkte wie abgeschält. Der typische Wund- und Eitergeruch war sehr stark. Keine Fliegeneier und/oder Maden. Nur wenige Flöhe und Zecken. Wenigstens das. Die Verkrustungen, die ich erreichen konnte, habe ich abgelöst. Auch hier keine Maden, aber sehr viel Eiter.


    Trotz Stress und Schmerzen hat er gut gefuttert inkl. Capstar und Metacam. Kot war grauslich, eine erste Untersuchung heute ergab massiv Capillaria. Aber das ist das kleinere Problem.


    Gestern nachmittag war ich mit Daniel bei der wunderbaren Tierärztin. Unter Narkose zeigte sich auch bei diesem Kerlchen das ganze Ausmaß: Auch hinter dem li Ohr ein tiefer Schnitt oder Riß, mehrere kreisförmige, tiefe Wunden voller Eiter. Vielleicht Schnabelhiebe? Keine Ahnung.


    Am schlimmsten aber ist der re Vorderlauf betroffen. Es ist dick geschwollen, die Haut wirkt tatsächlich wie abgeschält. Oben zum Schultergelenk hin ist eine ganz große, tiefe Schnittwunde. Man kann regelrecht in den kleinen Kerl hineinsehen. Die abgestorbene Haut hing wie ein verklebter Lappen über dem tiefen Loch. Die haben wir entfernt und den Eiter aus der Wunde geholt. Es hat sehr stark geblutet, das ließ sich aber zum Glük schnell stillen. Die TÄ meint, es sähe zwar grauslich aus, aber auch solche Wunden können gut abheilen. Da Daniel frisst, trinkt und auch stabil ist, wollen wir ihm eine Chance auf Heilung geben. Alle Wundtaschen wurden nach penibler Reinigung mit Nekrolytsalbe gefüllt. Daniel bekam Convenia und Metacam s.c. Jetzt muss der kleine Körper damit fertig werden.


    Metacam bekommt er abends auch weiterhin ins Futter. Die Wunden kontrolliere ich täglich ganz vorsichtig. Er war nach der Narkose relativ schnell wieder fit und hat in der Nacht auch ein kleines Tellerchen Rührei bekommen. Viel bewegt hat er sich nicht, aber wen wundert's bei dieser furchtbaren Verletzung. Wie Kurt ist auch Daniel ein kleiner Kämpfer. Ich hoffe so sehr, er packt es. Aber wie bei Kurt will ich keine Prognose wagen. Drückt dem Männelein bitte alle Daumen.

    Auf dem Bild sehr ihr das re Vorderbein. Ab Ellenbogen aufwärts, da wo der blutige Knubbel ist, geht dann das Loch. Hier ist er schon dick mit Salbe bepinselt und wacht langsam aus der Narkose auf.


    Liebe Grüße,

    Uta 🦔🦔🦔🦔

    Liebe Melanie Ida-Igel ,

    danke Dir. 💐 Und jetzt habe ich hier wieder 3 so Sorgenigelchen. Manchmal komme ich mir vor wie ein Sterbehospiz. 😥 Ich möchte lieber geheilte, kräftige Igelchen in die Freiheit entlassen und nicht ständig kleine Gräber ausheben. Manchmal habe ich das so satt. Aber was soll's. Ich hab mich nun mal irgendwie und irgendwann für die Igelhilfe entschieden. Also geht es weiter.

    Heute nachmittag erst mal mit zweien zur TÄ.

    Liebe Grüße,

    Uta

    Liebe Heike,

    liebes Forum,

    Emil ist in dieser Nacht gestorben. Das Synulox hat nichts mehr bewirkt. Auf einen Termin bei der Tierärztin hatte er wohl keine Lust.


    Das ging nun rasant bergab. Da muss ein sehr effektives Bakterium am Werk gewesen sein, oder was auch immer.


    Wie es aussieht, war er ruhig hinüber gedämmert, weich gebettet. Sein kleiner Körper ist aber jetzt inzwischen stark aufgegast. Ich werde ihn schnell begraben.


    Auf Wiedersehen, kleiner Emil.


    Traurige Grüße,

    Uta

    Liebe Heike,

    es würde für drei Injektionen reichen. Montag würde ich aber eh bei der TÄ um einen Termin bitten. Dann müsste sie aber noch Synulox verordnen.


    Liebe Grüße!

    Uta

    Liebe Heike,

    Probleme treten ja immer am Wochende auf. Ob Tier oder Mensch. 🙄 Ich habe noch einen Rest Synulox.

    Was hälst Du davon?

    Liebe Grüße!

    Uta

    LIebe Heike,

    liebes Forum!

    Emil hat auch letzte Nacht sein Futter, das nun ohne jeden entwurmenden Zusatz war, nicht angerührt. Er hat auch nicht getrunken. Ich fürchte, daß mehr dahintersteckt, als eine bloße Abneigung gegen das Flubenol. :( Denn schließlich hat er es drei Abende lang ohne Zögern verzehrt.


    Emil ist nachts nicht draußen, Urin und minimal Kot hat er im Schlafhäuschen abgesetzt. Trotzdem ist er unruhig, auch tags rumort er. Er hat natürlich weiter abgenommen. Ich konnte eine winzige Kotprobe sichern. Sehr dunkelbraun-grünlich und kleberig, gummiartig. Ich habe davon dreimal einen Ausstrich angesehen und nichts gefunden außer wimmelnden Bakterien. Noch nicht mal Capillaria, die ja nun massig vorhanden waren. Erwartet hatte ich Kokzidien.


    Ich tippe auf eine bakterielle Geschichte des Darms. Weil Wochenende ist und etwas geschehen muss, tendiere ich nun dazu, ihm CotrimK zu geben. Außerdem habe ich versucht, ihm Reconvales und Jecuplex zu füttern, was sich als äußerst schwierig erweist, da er die Zähnchen aufeinanderpresst und kaum abschluckt.


    Er sah ja auf den Filmen der Wildkamera schon abgemagert und kränklich aus. Auch als ich ihn auf der Terrasse einsammelte in der Nacht, wirkte er schlapp und schlief gleich fest ein, ohne sich sein "Krankenzimmer" genauer anzusehen.


    Was rätst Du mir, Heike?


    Liebe Grüße und allen eine schönes Wochenende!


    Uta