Liebe Heike,
liebes Forum,
heute kam dann der erste stachelige Patient in diesem Jahr: Karl, ein altes Igelmännchen mit 614 g, Länge ca. 28 cm, große Füße, schütteres Fell im Gesicht und Geheimratsecken.
Er wurde heute abend bei Frost in einem Vorgarten gefunden und ich gleich kontaktiert.
Nach einer Aufwärmzeit bei 20 Grad Raumtemperatur ohne Wärmflasche oder Snuggle Safe bekam Opa Karl einen Sprühstoß vom letzten Rest Jacutin und eine halbe Capstar. Er hatte unfassbar viele Flöhe, und ich hoffe, wir haben alle erwischt.
Er ist unverletzt, hat aber ältere Verletzungen an den Ohren, die mit altem Blut und Dreck verkrustet sind. Am rechten Ohr fehlt ein Stück im "Lappen". Ich kann so ungesäubert nicht erkennen, ob abgerissen oder eine Bißverletzung oder sogar angefressen.
An einem Zeh am re. Hinterfuß fehlt die Kralle. Der Zeh ist aber nicht dick und/oder entzündlich.
Karl knarzt beim Atmen hörbar und hustet. Er hat im Laufe des Abends Miniportionen Katzennassfutter und Rührei bekommen. Er frisst selbständig. Gleich, bevor ich dann ins Bett gehe, bekommt er noch ein Häppchen mit Bisolvon.
Kot, Urin hat er noch nicht abgesetzt, aber muss ja auch erst langsam warm werden und den Stoffwechsel hochfahren.
Aus dem Grund habe ich die Säuberung von Ohren und Zeh auch auf den nächsten Morgen verschoben, um den unterkühlten alten Herrn nicht zu überfordern und da es auch keine akute oder entzündliche Wunde ist.
Karl ist wirklich ein erschreckender Anblick. Ausgezehrt, Haut und Knochen. Ob seine Schwäche und der Husten ihn aus dem Winterschlaf gerissen haben oder eine andere Störung, weiß ich natürlich nicht.
Ich hoffe, er schafft es. Fotos hänge ich an.
Liebe Grüße und denkt an Opa Karl. Er kann es brauchen.
Uta