Igel füttern im Garten?

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Mitglieder im Igelhilfe-Forum, liebe Besucher*innen hier,


    wer Igel im Garten hat, wird auch überlegt haben, ob es sinnvoll ist, ihnen Futter anzubieten. Das ist eine gut gemeinte Absicht. Zu berücksichtigen ist, dass Igel wildlebende und zudem nützliche Gartenbewohner sind, die in Deutschland unter Naturschutz stehen. Zu ihrer natürlichen Nahrung gehören Käfer (jawohl: ganz vorne an die mit dem "Panzer"!), Insekten, Raupen, Würmer. Die Inhaltsstoffe der natürlichen Nahrung größtmöglich mit dem Sättigkeitsgrad auf einen Teller zu bringen und "nachzumachen", ist fast nicht möglich.

    Mit hochwertigen (und teureren) Produkten schaffen wir bestenfalls eine Annäherung an das, was dem Igel vorübergehend helfen kann, z.B.

    • sich nach einem Genesungsaufenthalt in einem neuen Lebensumfeld einzugewöhnen,
    • sich kurz vor oder kurz nach dem Winterschlaf ein paar Gramm mehr anzufressen oder
    • in extremen Wetterlagen, z.B. lang anhaltende Trockenheit mit extrem warmen Temperaturen, den Magen zu füllen,
    • als schon ausgemachter Notfall angelockt zu werden, damit ihm in einer Pflegestelle geholfen wird

    Das allein deutet schon darauf hin, dass es nicht gut sein kann, eine ständige Igelfutterstelle im Garten zu bestücken. Eine anlasslose und ständige Fütterung von Igeln im Garten ist somit abzulehnen.


    Wenn eine Igelfutterstelle im Garten eingerichtet wird, ist von vornherein zu verhindern, dass sich andere Tiere bedienen (z.B. Katze, Fuchs, Hund usw.). Zu bedenken sind auch Regenfälle, die einen nicht überdachten Igelfutterteller schnell unappeitlich suppig werden lassen. Anmerkung: Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser (z.B. mit einer Wildkamera, die schnell vermeintliche Mitfresser entlarven). Bei der Marke "Futterhaus-Selbstbau" ist folgendes wichtig:


    • Eingang sollte nicht größer als 8 x 8 cm (gern halbrund, Igel können ihre Stacheln so weit anlegen, dass auch erwachsene Igel durchkommen)
    • Futterhaus sollte ein Dach haben
    • Futterhaus muss so groß sein, dass Katz- und Hund nicht mit den Pfoten an den Futterteller kommen
    • Schwingklappen können praktisch sein, statt einer Holzkonstruktion geht auch ein Leder- oder Teichfolienabschnitt, der einfacher zu fixieren ist
    • im Eingang angebrachte Kunststoffröhren als 90°-Bogen ist schon fast ein Labyrinth
    • ein herkömmlicher Labyrintheingang ist kompliziert zu bauen, hält aber auch viele "Mitesser" ab

    Grundsätzlich sind Igel im Winter im Garten NICHT zu füttern, wir richten sogar damit Schaden an, weil Igel durch die Futterstelle wachgehalten werden, aber wegen der Kälte nicht an Gewicht zulegen können. Das macht keinen Sinn. (Einem tagsüber aktiven Igel helfen wir nur, indem wir ihn ins Haus holen und eine längere Pflege zukommen lassen).





    Test mit der neuen Wildtierkamera am 2. September 2022 - wir haben 3 gleich große Igel und ein Muttertier im Garten, die zu verschiedenen Zeiten an die Futterstelle kommen.



    Um Katzen nicht anzulocken, gibt es Rührei (die Igel in Ungarn mögen im übrigen das Dosenkatzenfutter scheinbar nicht).


    ..der zweite Igel hilft, den Teller leer zu machen.....

    Katze Mascha hat doch Hunger auf Rührei....


    Ein Igel lässt sich nicht einschüchtern


    Reste werden aufgeschleckt


    Heute Nacht wird die Igelfutterstelle gesichert. Dazu haben wir ein ursprüngliches Erdsieb modifiziert und abgerundete Eingänge von 8 x 8 cm eingesägt. Fotos folgen ...

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