Liebe Mitglieder im Igelhilfe-Forum, liebe Besucher*innen hier,
im Rahmen der Online-Weiterbildungsveranstaltung für Igelauffangstationen im Juni 2022 kam auch die immer wieder auftretenden Pilzinfektionen beim Igel zu Wort. Erfahrene Igelpfleger*innen können mit dem bloßen Auge schon erkennen, ob bei einem Stachelpatienten eine Pilzinfektion vorliegt - wird dieses schon im Pflegeprotokoll dokumentiert, muss eine Quarantäne (möglichst in einem anderen Raum) unbedingt eine der Folgetätigkeiten während der Pflege sein. Da Pilzinfektionen von Tier zu Tier und von Tier zu Mensch möglich sind, ist in der Station unbedingt mit Handschuhen zu arbeiten, die Putzutensilien sind für sog. Pilz-Patienten zu markieren, besser noch sind Einmal-Putzschwämme oder -tücher. Auch Eimer und Putzbürsten sollten einem Pilz-Quarantäne-Raum extra zuzuordnen.
Es gibt Igelauffangstationen, die zur Klärung, ob eine Pilzinfektion beim Igel wirklich vorliegt, mit einem Hautpilztest arbeiten:
"Derm-Phyte" von Primagnost.
Die pdf-Datei des Beipackbogens ist unten angefügt.
Man unterscheidet bei Pilzen (Quelle Primagnost):
Fadenpilze (verschiedene Trichophyton)
In den meisten Fällen werden Hautpilz-Infektionen durch Fadenpilze (Dermatophyten) verursacht. Eine Pilzinfektion mit Trichophyton-Arten wird auch Trichophytie genannt.
Hefepilze
Haut und Schleimhaut können auch von Hefepilzen (Sprosspilzen) befallen werden. Der bekannteste Hefepilz ist Candida albicans. Er gehört zur natürlichen Flora der Schleimhäute. Unter bestimmten Umständen (wie Abwehrschwäche) kann er sich stark vermehren und eine Infektion auslösen.
Schimmelpilze
Schimmelpilze spielen als Erreger von Hautpilz nur eine untergeordnete Rolle. Sie können aber – ebenso wie Hefepilze – auch innere Organe befallen und so eine schwere Systemmykose auslösen. Darunter versteht man eine Pilzinfektion, die mehrere Organsysteme oder praktisch den ganzen Körper betrifft.
Mit vielen Grüßen
Heike Philipps