Das Maß ist übervoll!
Als ich vor 40 Jahren mit der inzwischen weit bekannten Igelstation begann, war es eine Selbstverständlichkeit, einen in Not geratenen Igel in die Station zu bringen.
Man war froh, Hilfe zu finden. Und die gab es hier, oft und immer wieder weit über meine eigenen wirtschaftlichen, räumlichen und kräftemäßigen Grenzen hinweg.
Wer jemals hier in meiner Station war, war kann das bestätigen.
Es hat sich in diesem Jahr verstärkt eingebürgert, von mir und von Kollegen immer häufiger einen Hol- Services zu verlangen, nicht zu erbitten. immer mehr nimmt diese unangemessene Anspruchshaltung zu.
Da heißt es , können se nicht mal eben , nach Hürth oder Brühl fahren, einen Igel zu holen, nach Porz, nach Wesseling, nach Poll zur Stegerwaldsiedlung nach Köln,ja sogar nach Bornheim oder Zülpich möchte man uns beordern. wo ein kranker Igel am Straßenrand rumdümpelt, da heißt es : können sie nicht mal eben mal eben nach Kerpen oder Büsdorf fahren. Wir können das Tier nicht anpacken, oder ,,Wie soll ich den denn da hin kriegen? “
Ja Leute verflixt wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch !
Wir sind doch nicht die Boten von Amazon oder vom Pizzasevice!
Wir leisten verdammt viel, zeitlich finanziell und auch kräftemäßig, für viele Igel ( Ich habe inzwischen einen Jahreszugang von über 400 Tieren, obwohl ich meinen Rückzug öffentlich angekündigt habe. Das nicht aus Faulheit oder Lustlosigkeit, sondern weil ich alt und gesundheitlich angeschlagen bin.)
Alle Tiere wollen versorgt sein, das sind viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit am Tag und viele Tierarztfahrten etc. . Derzeit ist Babyzeit, das heißt noch nächtliche Fütterung bis zu dreimal in der Nacht. Davon macht sich niemand ein Bild, aber immer wieder das Ansinnen:,, Können sie nicht mal eben nach - - - -kommen? Als wenn das keine Zeit und kein Geld kostet. Können se nich mal eben????
NEIN NEIN NEIN.
In extremen Ausnahmesituationen sicherlich, aber die Faulheit der Leute, noch zu unterstützen das geht absolut nicht, ist auch nicht Sinn der Sache. Das bißchen Engagement für e i n notleidendes Tier sollte doch möglich sein.
Wer nicht selbst fahren kann, hat sicherlich Verwandte oder hilfsbereite Nachbarn.
Sicher meinen es die Finder gut und wollen auch dem Igel helfen, das stelle ich nicht in Abrede, aber so ausnutzen lassen können wir uns nicht, Wir alle, die wir diese Arbeit machen,
sorgen nicht nur für ein Tier , sondern für viele und wir sind beileibe keine Institution , auf deren kostenlose Leistung man einen Anspruch haben kann 365 Tage im Jahr und rund um die Uhr.
Wir sind auch nur Menschen , Privatpersonen wie die Finder, mit beschränkten Möglichkeiten, wir geben viel und engagieren uns gern, aber ausnutzen lassen wir uns sicher so gedankenlos nicht –nicht mehr!
Das muß mal gesagt werden, Danke, wenn Sie es mal öffentlich machen.
Karin Oehl
ß ist übervoll!