Rasentrimmer / Fadenmäher / Tellersensen

    • Offizieller Beitrag

    Seit den ersten schönen Sonnentagen in diesem Jahr hört u. sieht man sie wieder allenthalben im einsatz – Rasentrimmer, Fadenmäher, Tellersensen.


    Sie arbeiten schnell u. effektiv auch an Stellen, wo der normale Rasenmäher nicht hinkommt.


    Es spart viel Zeit, meint man,


    ABER:


    Was kommt häufig dabei raus?


    Diese Geräte werden häufig ohne böse Absicht , aber gedankenlos auch unter überhängenden Zweigen u. Büschen eingesetzt.


    Igel nutzen solche Stellen gern als Tagesruheplätze


    Sie schreien meist nicht, wenn sie oft übelst verletzt werden.


    Igel als bodenlebende Tiere leben ja nicht im Sterilen Raum, die häufig grauenvollen Wunden
    Infizieren sich u. das riechen sofort die Schmeißfliegen, die ihre Eier an solchen Tieren ablegen.


    Aus diesen Eiern schlüpfen sehr sehr schnell Maden, die zunächst das entzündete Gewebe u. das
    Wundsekret fressen, sich dann aber auch durch das Bindegewebe tief ins Innere des Igels vorarbeiten.


    Alles was frißt, scheidet auch aus.


    Geht es dem Igel schon auf Grund seiner infizierten Wunden sehr schlecht, so kommt noch die Belastung durch den Madenkot hinzu.


    Letztendlich kommt es zum Organversagen durch Sepsis (Blutvergiftung)


    Viele , viel zu viele Igel wurden bes. jetzt im Verlauf des Frühjahres mit solchen Verletzungen gefunden u. viel zu viele konnten trotz tierärztlicher Hilfe nicht mehr gerettet werden.


    Da war oft die Euthanasie Gnade


    DAS MUSS NICHT SEIN !!!!


    Igel gehören zu den vom Gesetzgeber bes. geschützten Tieren, die es durch unseren Landschaftsverbrauch u fehlende Nahrungsvielfalt auch durch die fast industriell betriebene
    Landwirtschaft in unseren meist ausgeräumten Landschaften als Kulturfolger schon extrem schwer haben, Wir gefährden sie auf vielfältige vermeidbare Art und Weise.


    Igel sind doch eigentlich Sympathieträger.


    Durch verstärkte Aufmerksamkeit in unserem Lebensraum könnten wir den kleinen nachtaktiven Kobolden sehr helfen, daß wir sie noch lange als Art bei uns haben dürfen.


    Darum:


    Bei allem was wir tun – bedenken wir doch, daß wir heimlich lebende Mitbewohner haben, die Es zu schützen gilt


    Vielen Dank


    Hier noch die Bilder von Igeln mit Rasentrimmerverletzungen , aber auch einem Gärtner mit solchem Gerät
    Schaut, wie er geschützt ist - im Gegensatz zum bodenlebenden Igel, der unter Zweigen oder Büschen nicht sichtbar ist.


    • Offizieller Beitrag

    Inzwischen hat sich die Firma positiv antwortend gemeldet , sie wollen verstärkt Warnhinweise auf ihre Gerätebeschreibung aufnehmen. Die Bilder waren wohl überzeugend, Man hat mir sogar ein Päckchen mit Werbegeschenken geschickt, nett gemeint u. ich habe mich auch gefreut, am meisten über die positive Antwort.


    Gestern abernd kam wieder ein so zerschnittener Igel hier an - mal sehen, ob meine Tierärztin heute etwas machen kann.
    Unglaublich.


    Karin Oehl
    Nachtrag
    Igel ist genäht worden erst schien es, als wollte u könnte er nicht mehr, aber dann hat er sich erholt - ich hoffe, es wird wieder!

    • Offizieller Beitrag

    wir schreiben den 15. März 2015
    Überall sind wohl noch Baumpflegearbeiten/Strauchschnittarbeiten etc. im Gange
    Heute am Sonntag mittag kam ein Anruf - eine Frau hat auf einem Friedhof einen Igel mit halb abgeschlagenem Gesicht gefunden, er lebte noch.
    Die Wunde war nicht mehr frisch - ich schätze 2-3 Tage alt.
    Es war grauenhaft.
    Zusammen sind wir an diesem Sonntag, zur Tierklinik gefahren u. haben das Tier erlösen lassen.
    Die Frau hat Stunden u. Stunden vergeblich telefoniert um Hilfe zu finden.
    Eine Tierklinik wollte dafür mehr als 40 Euro haben.
    Ein Mann hatte sich bereit erklärt ,das Tier mit einer Schüppe zu erschlagen.


    Das alles blieb dem Tier erspart - nicht der Transport ca 30 km bis zu der von mir in Anspruch genommenen Tierklinik, die dafür dann nichts verlangt hat.


    Es ist unglaublich, wieso der Igel eigentlich ein Sympathieträger ist u. dennoch so wenig Hilfe u. Achtung erfährt.
    Bei der engagierten Frau habe ich mich natürlich herzlich bedankt.


    Karin Oehl


    • Offizieller Beitrag

    Inzwischen hat sogar das hiesige Veterinäramt reagiert u. die Bilde sowohl der Presse, wie auch an die Grünflächenämter geschickt mit einem Anschreiben, in dem auf die Problematik aufmerksam gemacht wird.
    Dafür danke ich sehr
    Ebenso haben viele Freunde u. a. auf Facebook den Text u. die Bilder eingestellt, es gibt heftige Reaktionen.
    Aber es ging auch an die Grünflächenämter, Parkverwaltungen in div. Städten u. man reagierte durchweg positiv auf diesen eindrucksvollen Hinweis.


    hoffentlich zeigt es Wirkung
    Immer wieder so ein Elend zu sehen, ist auch schwer zu verkraften.


    Karin Oehl

    • Offizieller Beitrag

    Die Winterschläfer erwachen bei diesem schönen Frühlingswetter und auch alle fleißigen Gärtner in Hausgärten und Grünanlagen legen los.
    Leider immer wieder mit Fadenmähern und Freischneidern.
    Da sie gedankenlos auch unter überhängenden Büschen mähen, verletzen sie oft Igel. Bei den bodenlebenden Tieren entzünden sich die Wunden schnell.
    Bei der zunehmenden Wärme kommen dann die Schmeißfliegen auf den Plan, legen in die Wunden ihre Eier und die ausschlüpfenden Maden fressen die Igel förmlich von innen auf.
    Bitte Vorsicht bei Gartenarbeiten mit Fadenmähern, aber auch beim Kompost umsetzen.
    Kein Gift im Garten.
    Kellerschächte bitte abdecken und bei Teichen mit steil abfallenden Rändern bitte eine Ausstiegshilfe für hineingefallene Tiere anbringen.


    Danke


    Karin Oehl

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