Mein männlicher Igel hustet noch manchmal (wurde im Dezember gegen Lungenwürmer zweimal gespritzt (Ende Januar hat er zwei Wochen lang seinen Winterschlaf abgehalten)). Er frisst aber fleißig und ist – bis auf die weiße Haut- fit und munter. Soll dies auch noch behandelt werden oder soll man seinen kleinen Körper diese Chemieration ersparen? Wenn ich ihm
demnächst aussetze wird er ja früher oder später eh wieder Würmer haben... Was meinen Sie?
Servus Vrenen,
dass besonders Kleintierärzte meist keine ausreichende Erfahrung mit Wildtieren wie dem Igel haben musste auch ich frustriert feststellen.
Trotzdem hat die zuletzt von Dir beauftragte TÄ in Punkto Milben u. Hautpilz wohl richtig geurteilt. Übrigens: Eine Hautprobe sollte unter Betäubung erfolgen. -Siehe Links genannter Pro-Igel Bullitin-. Der vermeidlich helle Belag , so zeigen meine aufwendigen Recherchen, entsprechen der natürlichen Haut. Ob nun meine Behandlung mit "Jojobaöl" unbedingt erforderlich war sei dahingestellt. Auf jeden Fall zeigte sich u.a. eine Besserung der rau und brüchig erscheinenden Haut nach wenigen Behandlungen.
Was den Verdacht auf
Lungenwürmer von "Igi" betrifft folgendes aus meiner Erfahrung: Sicherheitshalber vor Auswilderung erstellter Kotprobe, Befund: mäßiger Befall. Der erfahrene Untersucher teilte mir mit, dass zumal "Biggi" topfit und ungehemmt beim fressen war, einer Auswilderung nichts im Wege stehe. Ein Befall mit Lungenwürmern ist bei jedem Igel nach der ersten Schneckenmalzeit sicher! Viele Igel können und müssen in der Natur damit leben und es bedeutet nicht unbedingt gleich Siechtum und Tod. In vielen Tierdokumentationen kannst Du sehen, dass Tierfreunde der Natur ihren Lauf lassen. Schwer anzusehen! Ich habe mir meine Gedanken gemacht als ich wiederholt den stundenlangen Kampf meiner Igelin mit der "Chemokeule" erlebte. Wir können für uns selbst entscheiden ob und welche Behandlung wir um
jeden Preis billigen würden. Weiter garantiert eine Behandlung z.B. durch "Levamitol" nicht, dass der Igel vollkommen von Lungenwürmern befreit und zukünftig gefeit ist! Die Dauer der Behandlung und die Karenzzeit vor der Auswilderung verschiebt zum derzeitigen Zeitpunkt den natürlichen Ablauf des Igellebens mit nicht kalkulierbaren Folgen!
Übrigens, auf Grund der genannten Tatsachen habe ich "Biggi", wenn auch schweren Herzens, in die Freiheit entlassen! Gesehen habe ich sie seitdem nicht mehr. Vielleicht wurde sie von den drei als Futtergäste erscheinenden "Männern" verdrängt oder bedrängt. Ich stehe nach wie vor zu meiner Entscheidung auch der Natur eine Chance zu geben und hoffe sie mal wieder zu sehen.
Nun musst auch Du Abwägen und Entscheiden. Vielleicht hilft Dir die Empfehlung Deiner Igel erfahrenen Bekannten und/oder meine Erläuterungen. Schade finde ich, dass der Austausch unserer Erfahrungen hier im Forum quasi nicht öffentlich wird.
Zum Schluss noch ein Tipp: Herrliche Amateuraufnahmen von Igeln zum genießen für Igelfreunde:
http://www.fotocommunity.de/fotos-bilder/igel.html
Vrenen Dir "Pauline" und Igi" alles Gute.
Yeti (Igellobbyist)